Nordkap 2003

Sonntag der 22. Juni gegen 11 Uhr nahmen wir (Günther, Heiko u. Uwe K.) unser lang ersehntes Fernziel - Nordkap in Angriff. Bei herrlichem Wetter ging es dann erst mal nach Fehrbellin um unseren vierten Mann (Lutz E.) mit an Bord zu nehmen. Pünktlich zum vereinbartem Zeitpunkt stand Lutz bereit, so das es nach einem obligatorischem Gruppenfoto weiter nach Purkshof gehen konnte. Nun waren wir mit unseren 2 Zlin in der Luft und gespannt was vor allem wettermäßig so passieren wird. Fehrbellin
D-EKGC Die 43 vom Flugcenter Milan gechartert, diente als "Lasttier" für das Gepäck. Dadurch ist in der 42 etwas mehr Platz vorhanden. Die Zwischenlandung in Purkshof erfüllte den Zweck zur Flugplanaufgabe und betanken der 42. Mit Anflug VOR Gedser und Anmeldung bei Kopenhagen Information geht es via Flugplan im lockeren Verband über Seeland und mit einem weiten Bogen südwestlich um die Kopenhagener Kontrollzone nach Höganäs. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Tagesziel. In einer Hafenkneipe lassen wir den Tag bei einem Glas leicht Öl ausklingen.
D-EWMN
Laxa Nach dem morgendlichen Allerlei und einer vorsichtigen Streckenplanung, was das Tagesziel betrifft, erfolgte der Start mit dem Tankziel Laxa. Der Platz in Laxa war leider nicht besetzt und somit die Tankstelle geschlossen. Wir versuchten es mit den Telefonnummern welche im Tripkit angegeben waren, aber kein Erfolg. Lutz hegte schon den Gedanken etwas Sprit von der 43 in die 42 umzufüllen, als ein PKW zum Platz einbog. Aus diesem entstiegen zwei Männer welche lediglich ihre Mittagspause hier verbringen wollten. Aber mit ihrer Hilfe gelang es dann den Menschen der die Tankstelle bedient zu finden. Etwas später lief der Sprit und es konnte Richtung Härnösand weitergehen. Die Wald- und Seenlandschaft wich langsam der sich nähernden Küste.
Unterwegs über schwedischen - Wälder, ... Flüsse und Seen
Der Anflug auf Härnösand erforderte vollste Konzentration. Umschlossen vom Wald, in einer Hanglage und straffer Seitenwind machten die Landung etwas turbulent. Härnösand verbreitete Feldflugplatz Feeling. Nach dem gewohnten Warten auf den Tankwart ging es dann weiter Richtung Norden, nach Umea.
Härnösand Härnösand
Kurs Nord Schwedische Schärenküste am Bottischen Meerbusen
Wasser, Wälder und vereinzelt mal eine Siedlung
Umea Wunderbares Flugwetter, blauer Himmel mit ein paar Cirren besetzt und einer kräftigen Rückenwind Komponente, ließ uns gut vorankommen. In Umea gelandet, wurde erst einmal schwedisches Fastfood im Abfertigungsgebäude eingenommen und getankt. Dabei beschlossen wir das gute Wetter auszunutzen, besonders den Rückenwind der unserer 42 eine etwas größere Reichweite bescherte, um bis Pajala zu fliegen.
Wir verließen die Küste und folgten den Ruf der Stille. Lappland mit seinen Wäldern und Seen zog im Licht der noch herrschenden Mittsommernacht unter den Flächen durch. Pajala ein kleiner Ort in unmittelbarer Nähe der finnischen Grenze war unser Ziel.
Schwedische Lappland Fliegen in der Mittsommernacht
Pajala Schwärme winziger Mücken setzten uns beim entladen und verankern der Zlins zu. Zum Glück verhalfen uns vier bereitstehende Fahrräder, in Richtung Pajala - Ortschaft, zur Flucht. Diese Nacht verbrachten wir im Schlafsack auf dem Holzfußboden des Campingplatz - Klubhauses von Pajala. Am nächsten Morgen radelten wir nach einem guten Frühstück zurück zum Flugplatz. Das Ergebnis der Wetterberatung für das Nordkap lautete, CAVOK. Wenige Minuten später waren wir wieder in der Luft.
Schwedische - Outback
Laut Flugplan musste Schweden über einen vorgegebenen finnischen Korridor (Grenzstation) verlassen werden, um nach Norwegen einfliegen zu können. Die Landschaft hatte sich rasch geändert. Der Boden wurde felsiger und die Bäume waren verschwunden. Nach ca. 1:30 zeichneten sich am Horizont schneebedeckte Berge ab. menschenleere, felsige Tundra
Schneebedeckte Berge am Horizont
Mit Annäherung an den Alta Fjord kam auch das Grün zurück. Der Anflug auf Alta ist sehr reizvoll. Links und rechts begrenzen schneebedeckte Berge den Fjord und darin eingebettet schimmert das kalte blaue Wasser. Nach unserer Landung auf der 29 quetschte sich eine Linienmaschine über die Rechtsplatzrunde in das Tal. Anflug 29 Alta
Alta Wenig später ging es vollgetankt in die wundervolle Fjordlandschaft hinaus. Es war ein toller Anblick. Schneebedeckte Berge, grüne Hänge und dazwischen viele Buchten in denen sich ab und zu kleine Fischerdörfer platzierten. Je weiter wir uns dem Kap näherten, desto stärker wurde leider auch der Gegenwind. Mit ihm zog eine dünne Wolkendecke von Norden her ins Land.
Altafjord Altafjord
Blick zurück nach Alta Altafjord
Ein paar Flugminuten noch und wir hatten das Nordkap erreicht. Da lag das steil ins Meer abfallende Plateau vor uns. Leider zum Teil durch Wolken verdeckt. Nach einem Vollkreis über dem Kap ging es schnellstens weiter nach Banak, damit die Wolken uns den Weg nicht abschneiden konnten.
.......Schnee ......und Felsen
Nordkap Nordkap
Nordkap
Fjordlandschaft
... unterwegs am Kap
Der Porsangerfjord führte uns direkt zum Flugplatz, welcher am Ende des Fjords lag. Von der freundlichen Towerbesatzung gab es noch Kaffee für alle und anschließend ging es zurück nach Pajala.
Abflug Banak
Das Wetter hatte sich etwas verschlechtert. Überall standen dicke Schauer die wir umfliegen mussten. Gedanklich hatten wir schon Kiruna als Ausweichplatz gewählt. Aber mit etwas Glück konnten wir doch noch Pajala anfliegen. Mit Unterstützung der Towerbesatzung, was Organisation und Transport betraf, verbrachten wir diese Nacht im Hotel.
wieder in Pajala
Auch an diesem Morgen überraschte uns das Wetter positiv. Es war wie in den letzten Tagen, schön. Mit dem guten Gefühl unser Ziel erreicht zu haben traten wir den Rückflug über Umea nach Torsby an. Die Übernachtung im Fliegerklub hat wie letztes Jahr gut geklappt, so das es nach einem Ruhetag über Linköping nach Höganäs zurück ging. In Linköping besuchten wir das SAAB - Museum. Sehr empfehlenswert für Liebhaber historischer Flugzeuge. Nach einem gemütlichen Grillabend traten wir am nächsten Morgen den Rückflug nach Kamenz an und landeten nach 5500 km wieder wohlbehalden auf heimischen Boden.